Energiewende, Digitalisierung, Elektromobilität, Dezentralisierung – all diese Schlagworte bewegen die Energiebranche. Dazu Milliardendeals unter Konzernriesen auf der einen und Kunden, die längst nicht mehr nur passiv Energie verbrauchen, auf der anderen Seite. Die Stadtwerke Ingolstadt bewegen sich in einem Umfeld voller Dynamik – wir haben uns mit SWI-Geschäftsführer Matthias Bolle darüber unterhalten, wie das Unternehmen damit umgeht.
Herr Bolle, Sie sind nun seit fast neun Jahren Geschäftsführer der Stadtwerke. Was hat sich in dieser Zeit geändert?
Matthias Bolle: Eine ganze Menge. Mehr und mehr Kunden werden zum Prosumer, einer Kombination aus Energie-Produzent, etwa mit der eigenen Photovoltaikanlage, und Energie-Konsument. Als ich hier angefangen habe, sah das Geschäftsmodell der Branche so aus: Die Versorger haben Strom, Erdgas und eventuell Wärme geliefert – das war’s im Wesentlichen! Auch wir waren damals – neben der Rolle als Netzbetreiber – reiner Energiehändler. Heute denken wir in Kundenbedürfnissen und Dienstleistungen: Wie können wir unsere Expertise rund um die Energie für unsere Kunden einbringen? Das macht es spannender, aber auch komplexer.